Vampirwaschbaers Wahnsinn

Top Gun Maverick (2022) – Hat das Warten sich gelohnt?

Heute gibt es nach langen wieder eine Filmreview für euch und zwar zum Film Top Gun Maverick. Ich selber kann mit dem Film nicht viel anfangenund ich wusste aber das Conny diesen Film unbedingt sehen wollte, deshalb hab ich sie für euch in den Film geschickt und teilt hier ihre Gedanken mit euch.

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Am 26.05.2022 startete „Top Gun Maverick“, die Fortsetzung vom Kultfilm aus 1986, in den Kinos und lässt Tom Cruise ein zweites Mal in seine Rolle als Pete „Maverick“ Mitchell schlüpfen, um den Zuschauer zu den actionreichen Manövern der Navy Flight School, aka TOPGUN, mitzunehmen.

Braucht es wirklich einen zweiten Teil nach 36 Jahren?

„Top Gun“ war mich für schon immer ein Kultfilm, ein typischer Bruckheimer-Streifen, Sprücheklopfen, gute Action, aber auch Charaktere, die man lieb gewinnen kann. So bin ich dem Sequel offen begegnet und habe mich überraschen lassen. Es war befremdlich, dass Bruckheimer sich durch den Film hinweg teilweise 1:1 kopiert, aber so viel Nostalgie heraufbeschwört, dass ich mich einfach in die Geschichte habe fallen lassen. Plötzlich – endlich? – sind die geliebten Figuren wieder zurück, älter und vielleicht auch ein wenig reifer.

Luftkampfszenen, so schnell, dass einem schwindelig wird

Aber zunächst zieht „Top Gun Maverick“ den Zuschauer mit seinen Flugszenen in den Bann, der von Skunk Works inspirierte Mach10-Jet und die atemberaubenden Luftaufnahmen von der Erde, aber auch die Luftkampfszenen fesseln mit ihrer rasanten Geschwindigkeit. Allein für die Paradevorführung, wie die Flugzeugtechnik und Filmtechnik sich seit dem ersten Teil verbessert haben, hat der Film sich schon gelohnt. Ebenso für die Sprüche der neuen F-18-Piloten rund um die nun sehr steinzeitlich wirkende, alte Technik einer F-14 und der Tatsache, dass am CGI gespart wurde. Die Flugzeugaufnahmen wurden von echten NAVY-Kampfpiloten durchgeführt, und stammen nicht aus dem Computer.

Kampfpiloten sollten nicht glorifiziert werden

Letzten Endes wird der Film jedoch vom amerikanischen Militär unterstützt und ist eine Werbekampagne des TOPGUN-Programms, das mittlerweile eher dazu dient, Ziele zu zerbomben, als Stunts am Himmel durchzuführen. Der Plot, dass nur diese amerikanischen Piloten die künstlich konstruierte Bedrohung bekämpfen und verhindern können, ist dünn, reicht allerdings, um einen roten Faden zu bieten, anhand dessen der Film sich entlanghangelt. Denn auch wie beim Vorgänger liegt der Fokus auf dem Zusammenhalt der NAVY-Kampfpiloten.

Jon Hamm als Cyclone | Copyright Paramount Pictures
Jon Hamm als Cyclone | Copyright Paramount Pictures

Das Team als Familie und die Familie gilt es zu schützen

Sie zanken sich, sie wollen sich übertrumpfen, sie stehen füreinander ein, sie würden ihr Leben füreinander geben. Das fasst beide Top Gun-Filme sehr gut zusammen und macht auch den Reiz der Fortsetzung aus. Unterschiedlichste Charaktere, männlich wie weiblich, werden zusammengeworfen und müssen auf einmal als Team funktionieren. Was natürlich nur gelingt, wenn sie sich aufeinander zu bewegen und zusammenwachsen. Definitiv ein Klischee des Genres, aber herrlich leicht inszeniert, auch dank des wunderbar dauergenervten „Cyclone“ (Jon Hamm), sodass ich den Zusammenhalt definitiv nachempfinden konnte.

“It’s time to let him go.” – Pete Mitchell stellt sich den Geistern der Vergangenheit

Doch nicht nur Mavericks Zeit als Pilot neigt sich dem Ende zu, auch kann er nicht mehr vor seiner Verantwortung davonlaufen. Denn Bradley „Rooster“ Bradshaw, der Sohn von Goose, (Miles Teller) sowie andere TOPGUN-Absolventen werden zu einer Himmelfahrtsmission herbeigerufen, die weder machbar ist, geschweige denn überlebbar scheint. Natürlich soll Maverick als Ausbilder dafür sorgen, dass die Mission ein Erfolg wird. Dabei scheint die wirkliche Herausforderung für ihn zu sein, dass er Rooster nicht mehr unter seine Fittiche nehmen kann.

Miles Tenner als Goose | Copyright Paramount Pictures
Miles Tenner als Goose | Copyright Paramount Pictures

Tom Cruise überrascht jedenfalls als ein zurückhaltender Maverick, der immer noch mit halsbrecherischen Flugmanövern angibt, dafür jedoch alles tut, um Verluste zu vermeiden. Er will niemanden mehr verlieren, wie einst Goose, und gleichzeitig war das Risiko noch nie so groß, die Mitglieder seines Teams in den Tod zu schicken.

Tom Cruise spielt sich nicht als Gott auf

Tom Cruise hat es mir mit seinen letzten Filmen nicht unbedingt leicht gemacht, aber ich mochte seine Rolle als Pete Mitchell. Obwohl er noch immer der Schnellste und Beste sein will, hat die Erfahrung Mavericks Ego schrumpfen lassen. Der einst kühne Draufgänger, ist die meiste Zeit während „Top Gun Maverick“ überraschend menschlich. Abseits seiner Flugkünste zweifelt er, hat Angst, zeigt Reue, weiß manchmal nicht weiter und versucht irgendwie, den hoffentlich richtigen Weg zu finden. Auch die zarte Liebesgeschichte mit Penny Benjamin (Jennifer Connelly) zeugt von Reife. Aus dem Womanizer ist ein Mann geworden, der sich emotional verletzlich zeigen kann und aus seinen Fehlern letzten Endes gelernt hat.

Jennifer Connelly als Penny Benjamin | Copyright Paramount Pictures
Jennifer Connelly als Penny Benjamin | Copyright Paramount Pictures

Maverick katapultiert uns zurück in die 80er und das ist großartig

Ich kann gar nicht das Gefühl beschreiben, als ich – Jahrgang 1989 – zum ersten Mal „Danger Zone“ auf der großen Leinwand gehört habe. Es war auf jeden Fall faszinierend, wie plötzlich der halbe Saal zum Rhythmus wippte und auch ich nicht stillhalten konnte. Gekrönt von einer herzzerreißenden Wiedergabe von „Balls on Fire“ und unglaublich vielen Anspielungen, kommt der Eindruck auf, als wäre der erste Teil letztes Jahr in den Kinos gewesen und nicht vor Jahrzehnten. Die coolen und teilweise so seltsamen Callsigns, dass sie schon wieder cool sind, sind zurück – Fanboy, Payback, Bob, Phoenix und H_ngm_n – und mit ihnen das Feeling von damals, das aus „Top Gun Maverick“ einen sehr unterhaltsamen Popcorn-Kinostreifen macht. Ohne die persönliche Geschichte von Pete Mitchell oder die Vorgeschichte von 1986 zu vergessen, sondern beide Teile, trotz der langen Wartezeit, gut miteinander zu verknüpfen.

Du bist Top Gun-Fan? Schau dir die Fortsetzung an!

Der erste Teil um die TOPGUN-Piloten hat sich seinen Hype nicht durch eine tiefgreifende Handlung verdient, sondern durch die Musik, die kultigen Sprüche („Talk to me, Goose.“), die Action und das Ringen, dass alle Piloten die Besten sein wollen, aber lernen müssen, sich zu respektieren. Auch wenn die Inszenierung des Feindbilds 2022 ein wenig altbacken wirkt, so hält die Fortsetzung „Top Gun Maverick“ in allen anderen Punkten großartig mit.

 

Rear Admiral: “The end is inevitable. Your kind is set for extinction.”
Maverick: “Yes, Sir. But not today.”

Filmplakat | Copyright Paramount Pictures
Filmplakat | Copyright Paramount Pictures

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